18.7.2014
Fusion – Ja, Nein oder doch nur vielleicht!? Fusion hin oder her! Und gehst Du nicht mit mir ins Bett, dann gehe ich eben mit anderen in die Heia! Wenn nicht mit Wolfsburg, dann vielleicht jetzt mit dem Landkreis Wolfenbüttel oder doch vielleicht mit dem Landkreis Gifhorn?!
Samtgemeinde Heeseberg und Stadt Schöningen – Fusion oder doch Einheitsgemeinde oder vielleicht gar nichts?! Samtgemeinde Velpke Einheitsgemeinde nun ohne Samtgemeindebürgermeister doch mit der Stadt Wolfsburg oder vielleicht lieber nicht?! Büddenstedt?! Büddenstedt jetzt doch mit der Stadt Helmstedt oder doch lieber nicht! Und erst Königslutter – ja, Königslutter! Die wollen am liebsten sofort Wolfsburger Stadtteil werden. Ihr vor Doppelkinnbildung strotzender Oberheinrich ist sich schon nicht mehr zu schade und wahrhaftig jede Peinlichkeit nutzend, öffentlich kundzutun, dass dieses Städtchen auf Augenhöhe mit der Stadt Wolfsburg verhandele. Sorry, ich habe gerade einen Lachkrampf und kann das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Auf Augenhöhe!!! Uaaahhhhh! 🙂 Die Stadt Königslutter hat wieviel Schulden? Die Stadt Wolfsburg hat auch Schulden?! Echt?! Nein, nicht wirklich. Aber Augenhöhe! Klar doch! 🙂
Und so erzähle ich euch heute eine Geschichte aus dem Dorm, einem finsteren Wald, wo der Dormrandwidusel sein Unwesen treibt und des Nachts an die Feuer der weisen Greisen kommt, um mit ihnen den Tanz des Horns zu tanzen.
Was heißt hier Unwesen?! Das sagen nur die Scheintoten, die Zombis, die, die das rote Geflecht in ihren Herzen haben. Hier meine Geschichte.
Neulich ließ er, der Dormrandwidusel, die weisen Greisen folgendes wissen:
„Als Tullius destructivus im November 2011 im Landkreis Helmstedt antrat, so berichten die Annalen, da änderte sich die sonst solidarische Gemeinschaft in unserer Heimat! Eben typisch für einen Tullius destructivus schaffte dieser es, dass die bisher einander friedlich gesonnenen Menschen fortan neidvoll, voller Misgunst und despotische Züge entwickelnd gegeinander statt miteinander am Schicksal ihrer vielen kleinen Dörfer arbeiteten. Überall tauchten plötzlich, wie aus einem gärenden und schwärenden Abszess aufdringender Eiter, willfährige, karriereorientierte Trittbrettfahrer, Möchtegerne und Habenichtse auf und folgten ihrem Heilsbringer, der bei genauerem Hinsehen nur ein kleiner und verkümmerter aber umso perfiderer Tullius destructivus war.
Damals, so berichten die Annalen, entzweiten sich die Gemeinschaften, die über viele Jahrzehnte zusammen gehalten hatten. Das fusionsaffine Tohuwabohu kennzeichnete fortan ihre Sprache und so brachten sie nicht nur sich in Bedrängnis, nein, sie verloren jeglichen Respekt vor einander, vor der Natur und vor dem Gesetz. Und ihre Herzen versteinerten.
Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr diesem Tullius folgt, dann werde ich, euer Dormrandwidusel, nicht mehr lange bei euch sein können! Und dann komme ich auch nicht mehr an eure Feuer und tanze mit euch, denn euer Entzweien nimmt mir die Kraft, eure Herzen zu erreichen! Wenn ihr diesem Tullius folgen mögt, so sei es eure Freiheit. Ich habe euch nichts vorzuschreiben! Ihr seid freie Menschen! Was mir Sorge bereitet ist, dass eure Herzen seit Auftreten dieses Tullius destructivus mehr und mehr versteinern. Und deshalb hört ihr mich auch immer weniger. Meine Stimme, meine Präsenz wird hinter dem Gespinst an Verrätertum, Karrieregeilheit und vermeintlichem Sendungsbewußtsein verschwinden und ich kann nicht mehr mit euch zusammen sein. Und das ist sehr sehr schade!“
Der Dormrandwidusel setzte sich an das Feuer der weisen Greisen und schwieg. Hatte er sonst immer zu einem kleinen Tänzchen aufgefordert, so saß er blaß und eingesunken am Feuer und fühlte die Kälte der weisen Greisen um sich herum. Und diese Weisen schauten einander erschrocken an. Sahen Sie doch ihren Dormrandwidusel kaum mehr. Er war über und über bedeckt mit einem klebrig-roten Gespinst, das sich wie von Zauberhand auch über ihre Körper gelegt hatte. Was ist das, fragten sie sich. Einige standen wortlos auf und gingen in die Nacht und das rote Gespinst leuchtete im Dunkel. Ihre Herzen wurden vom Gespinst durchwoben und es nahm ihnen die Kraft und leuchtete dann umso mehr vor sternenlosem Himmel. Doch es war nicht mehr die Kraft ihrer Herzen, es war dieses rötliche Schimmern dieses glibbrigen roten Gespinstes, das sich ihrer Herzen bemächtigte.
Einer der Weisen stand auf.
„Ich hasse dieses klebrige Zeug! Meine Kinder sagen, mein Herz leuchtet und ich sage Dir, Widusel, altes Haus! Steh´auf! Tanz mit mir den Horn! Ich will das alles nicht! Ich will frei sein und mit Dir tanzen! Sing mit mir! Freiheit….!“.
Dieser Langhaarige war einer, den das Dormrandwidusel schon lange kannte. Hatte er nicht unlängst mit seiner Tochter den Tanz des Horns getanzt auf diesem Tanzplatz am Rande des Dorms. Die Beiden hatten die Wölfe in dieser einen Vollmondnacht angeheult. Der Dormrandwidusel hatte sich verborgen gehalten und sich gekugelt vor Lachen. Er mochte diesen langhaarigen Zottel, denn er hatte die Kraft der allumfassenden Freiheit und des Respekts in sich. Er wusste, dass er ihn sehen konnte, was schon für sich gesehen etwas aussergewöhnlich war. Ja, der Dormrandwidusel hatte noch Freunde und das erzeugte in ihm einen Seufzer des Wohlbefindens.
„Freiheit….?! Der Dormrandwidusel schaute erschrocken ob der direkten Ansprache auf und sah das leuchtende Herz dieses langhaahrigen Blümchenpflückers! Es gab ihm sofort neue Kraft und wie sich ein Schmetterling aus dem Kokon heraus entfaltet, stand er auf, öffnete seine vielen Gliedmaßen und lief auf diesen einen Weisen zu und umarmte ihn. Ein wundervolles helles und warmes Leuchten war das Ergebnis und zeigte die Innigkeit der Verbindung ihrer Herzen an.
„Ja, lass´ uns brennen, mein Freund! Ich will brennen, auch wenn zum Schluss nur kalte Asche übrig ist! Komm herein, wenn Du heraus willst….“
Und die beiden tanzten den Horn und sie spürten das Verlangen nach Respekt und Liebe allem Fremden, Anderem und Neuem gegenüber, denn das war die Welt, aus der sie kamen und wohin sie gehen würden dereinst. Diese Verndung mit „Zuhause“, wie es der Dormrandwidusel bezeichnete, glühte in Ihnen auf und ließ die Beiden einen wahrhaftig wilden Tanz aufführen.
Nach und nach spürten die anderen am Feuer dieser Nacht, dass dieses Leuchten, diese Wildheit und die Kraft der beiden Herzen auch ihre Herzen öffnete und so stand erst einer, dann noch einer und noch einer und noch einer auf und schaute mit Tränen in den Augen zu den Beiden, die in einem Strudel voller Licht tanzten. Einige wenige wandten sich ab ins Dunkel der Nacht, doch andere reckten die Hände nach oben und zerstörten das rote und klebrige Gespinst und streiften es von ihren Körpern und ihrer Kleidung ab. Sie umarmten einander und ein Lächeln zeichnete sich auf ihren Gesichtern ab als sie einstimmten in den Tanz und sich ihre Körper zu wildesten Sprüngen wie Schemen um das kleine Feuer am Randes des Dorm bewegten. Der Dormrandwidusel juchzte und ließ ihre Herzen wissen:“Eure Freunde und BewohnerInnen haben hier vor über viertausend Jahren begonnen, den Göttern und sich zu Ehren große Steine aufeinander zu legen. Das war die Zeit, als ich mich euch das erste mal zeigte und seitdem haben wir uns immer und immer wieder hier gesehen. Schaut, meine Freunde! Sie sind alle da und tanzen mit uns!“
Sie lachten sich alle an und jeder wollte die schönsten und tollkühnsten Sprünge zeigen, denn sie sahen einander wieder in die Herzen und sie sahen die vielen guten Geister vergangener Jahrtausende, die in immer größerer Zahl einander umarmend um sie herum tanzten. Das war ein Tanz! Der Tanz der Liebe und der Freiheit!
„Wir wollen brennen, auch wenn nur kalte Asche übrig bleibt. Wir wollen brennen!“ schallte es durch die Nacht! Der Dormrandwidusel war glücklich und erfüllte ihre Herzen, wie er seit Jahrtausenden getan hatte, mit der Kraft der Liebe und des Respekts voreinander und gegenüber dem Vergangenen und dem Zukünftigen. Keine Fragen mehr. Keine Respektlosigkeit – nur Freude, Liebe, Respekt und tiefes Vertrauen spürte er. Und so ließ er ihre Herzen überlaufen mit der Jahrtausende alten Weisheit der Liebe und des Respekt:
„Das wissen wir, meine Freunde! Die Erde und auch dieses schöne Dorf am Rande des Dorm gehört nicht den Menschen. Der Mensch gehört zur Erde – das wissen wir. Alles ist miteinander verbunden, wie das Blut, das eine Familie vereint. Alles ist verbunden. Was die Erde befällt, befällt auch die Söhne und Töchter der Erde. Der Mensch schuf nicht das Gewebe des Lebens, er ist darin nur eine kleine Faser. Was immer Ihr dem Gewebe antut, das tut Ihr Euch selber an. Alles ist miteinander verbunden! Und jetzt schaut mal, was ich kann!?!“ und der Dormrandwidusel tanzte vor aller mit Tränen der Freude gefüllten Augen einen gar wilden Tanz.
„Das ist der Zorbas, Freunde! Ja, ich nenne es den Zorbas. Schaut mal! Ha!!“
Er wirbelte mit dem Licht, er spielte mit der Musik und seinem Körper wie es nur ein Dormrandwidusel kann. Einem Derwisch ähnlich verwirbelte er die Rhythmen der Klänge mit einem bunten Feuerwerk von Farben und hüpfte juchzend und lachend in der Gruppe von weisen Greisen und den vielen Geistern der Vergangenheit und der Zukunft am Rande des Dorm im kleinen Dorf, wo schon seit Jahrtausenden Steine aufeinander gebracht wurden, um die Kräfte des Universums zu erfreuen.
„Scheiss´ auf die Krise! Lasst uns tanzen!“ juchzte das Dormrandwidusel und so tanzten sie immer weiter und immer mehr. Sie fassten sich an den Schultern und bildeten den jahrtausende alten Kreis der Energie und liessen sich vom Dormrandwidusel des Tanz des Zorbas zeigen.
Es war eine der Nächte, die man nur am Randes des Dorm erleben kann, denn dort lebt das Dormrandwidusel, das ab und zu den Zorbas tanzt!
Und als die Sonne aufging, lag zu ihren Füssen dieses kleine Dorf am Rande des Dorm und viele der Häuser waren befreit von diesem klebrig stinkenden roten Geflecht! Es begann ein schöner Tag! Die Vögel sangen. Es roch nach Getreide, das kurz vor der Ernte steht und überall hörte man geschäftiges Treiben. Die Menschen grüßten einander wieder und man hörte Kinder und vereinzelt auch das Lachen und Rufen einzelner DorfbewohnerInnen.
An diesem Morgen ging das Dormrandwidusel mit einem wohligen Lächeln und gefülltem Herz in seinen Wald zurück und freute sich über sein Hiersein.
„Ich bleibe noch, meine Liebe! Ich bleibe noch, denn sie sind es alle mal wert! Findest Du nicht auch?!“
Und wenn ihr, liebe Freunde, dieses kleine Dorf besucht, so seid euch bewußt, dass es dort Menschen gibt, die den Tanz des Horns tanzen. Seid leise, lauscht und spürt die Kraft, die dieses kleine Dorf beseelt. Schaut euch ruhig um und wenn euch unvermittelt Leute grüßen und anlachen und ihr verdutzt auch lacht und grüßt, dann seid Willkommen im schönen Groß Steinum am Rande des Dorm. In diesem Dorf lebt das Dormrandwidusel.
Geht auch zu unseren Tanzplätzen und schaut euch genau um. Wenn ihr plötzlich Musik und seltsame Laute aus dem nahen Dorm vernehmt, dann kann es sein, dass euch ein tiefes Gefühl der Verbundenheit ergreift und ihr tief durchatmet. Es ist das Dormrandwidusel!
Steht auf, öffnet euer Herz und nehmt euch in die Arme und wenn ihr voller Aufrichtigkeit und Anerkennung plötzlich Worte hört wie die oben zitierten, dann begegnet euch und freut euch über solche wundervollen Momente. Das Dormrandwidusel ergreift gerne die HErzen der für Sinnlichkeit offenen HErzen. Tanzt mit ihm!! Es liebt das und es mag gerne neue Freunde gewinnen. Und wenn ihr mögt, dann bleibt doch eine Weile in Groß Steinum am Dorm.
Das ist es doch wert, oder nicht!?!
Seid gesegnet!
P.S.: Scheiss auf Tullius!