Teil II
27.11.2014, aktualisiert 13.7.2015
Eigentlich wollte ich schon viel früher hier weiterschreiben, doch dann rödelte ein psychologisch wirksames Tief in mein Leben, das mich zeitweise hinderte, mich auf diese Thematik zu konzentrieren.
Das ist nun vorbei! Und weiter geht es!
Ich werde euch in den nächsten Minuten mit einem Text erfreuen, der sich um die EU-Förderung in Niedersachsen rankt und der folglich das Ränkespiel der inzwischen zahlreichen Akteure in diesem Bereich exemplarisch und dennoch abstrahiert aufgreift. Da ich lange genug in disem Geschäft tätig bin, würze ich diesen kleinen Essay auch mit zurückblickenden Informationen, um genauer zu verdeutlichen, dass die EU-Förderung für Kommunen und Unternehmen inzwischen vollständig durch die Bürokratie auf Länderebene und durch diverse „regional wirksame“ staatlich-private GmbH, die teilweise durch die industriellen Unternehmen qua Gesellschaftsanteilen infiltriert wurden, okkupiert worden ist.
Zudem wurde vor einigen Jahren eine eigene Landesband etabliert, die NBank. Dieser Apparat alleine kostet Millionen, wohlgemerkt Millionen an Steuermitteln jedes Jahr und selbst wenn diese Landesbank im Kreditgeschäft Überschüsse erzeugt, so ist sie rein personaltechnisch betrachtet nach wie vor mit abgeordneten ehemaligen Beamten der einstigen Bezirksregierungen durchsetzt, die nach wie vor vom Staat ihre Bezüge erhalten. Was soll´s – das ist ein anderes Thema.
Bevor ihr weiter lest, stellt euch doch bitte einmal die Frage, weshalb wir so wenig von der viel gepriesenen EU-Förderung hier im Landkreis Helmstedt oder jedem anderen Landkreis und seinen kreisangehörigen Städten und Gemeinden mitbekommen?!?
Und wer sind die Akteure genau und warum bekommt unsere Heimat denn überhaupt EU-Gelder, wenn die politisch-administrative „Front du Schwallerei“ es denn bewerkstelligt bekommt, hier vor Ort konkrete Projekte umzusetzen?!
Nun, fangen wir so an. Schon in den ersten EU-Fördergebietsausweisungen 1997 ff., die auch für Deutschland gelten konnten, wurde seitens der damals im Landkreis Helmstedt administrativ-politisch Verantwortlichen aufgrund einer Analyse, die u.a. meine Wenigkeit angefertigt hat, erkannt, dass die damals neuen Regeln auch für Teilgebiete des Landkreises Helmstedt gelten könnten.
Es gab all die weiter u.a. Institutionen noch nicht und vielleicht gerade deswegen gelang es auf relativ unkompliziertem Wege, einige Millionen an EU-Fördermitteln in den Landkreis Helmstedt zu holen. Daran habe ich spätestens seit 1994 in der Stadt Schöningen und seit 1995 dann für den Landkreis Helmstedt sehr tatkräftig mitgearbeitet. Es hat richtig Spaß gemacht, denn wir mussten lediglich darlegen, dass die seitens der EU-Kommission vorgegebenen Indikatoren bei uns vor Ort zutrafen, stellten einen Antrag bei einer einzigen Person in einem Ministerium und bekamen dann nach einer Wartezeit von ca. drei Monaten Geld für verschiedenste Projekte.
Spätestens ab dem Jahr 2000 bekam dann auch die verschlafenste ministerielle Bürokratie auf Landesebene mit, dass man das doch viel besser „koordnieren“ müsse. Das ist Neusprech, denn „koordinieren“ heisst hier, dass einige politische Kräfte auch etwas vom Kuchen abhaben wollten, die dann erst gemerkt haben, oh, da gibt es ja Fördergelder! Können wir nicht auch daran teilhaben?! Und so etablierte sich im Laufe der Jahre ein im Nachhinein überdimensioniertes Zuständigkeitsgefüge in Sachen EU-Förderung, was vor allem in Anbetracht der kommunalen Selbstverwaltung zu immer mehr „Entmachtung“ dieser führte. Und damit ging das Dilemma der Untergrabung der kommunalen Selbstverwaltung los!
Bis ungefähr 2005 zog sich dann das Land Niedersachsen immer mehr den EU-Förderschuh an und es wurden zahllose Institutionen gegründet, die alle nur einen Zweck erfüllten – Fördermittel zu saugen und dann groß zu tun, dass fortan alles besser werde!?! Und wenn man den Kuchen aufteilt, dann bekommen die, für die der Kuchen eigentlich bestimmt war, immer weniger ab – teilweise eben nur die Reste.
Konnten bis zu diesem Zeitpunkt die Kommunen noch ihre eigenen Schwerpunkte benennen und in den Abwägungsprozess einbringen, so entwickelte sich das System leider bis zum heutigen Stand so, dass die Kommunen vollständig davon abhängig sind, welche Schwerpunkte das subtil-technokratische Gespinst auf Landes- resp. Regionalebene vorgibt. Und noch mehr! Heute sind die Kommunen Bittsteller und sollen sich eines Landesbeauftragten bedienen, der sich dann, selbstherrlich und vor allem selbstverliebt, mit seinen vermeintlich wundersamen und wohlbringenden „Kontakten“ für das Durchsetzen kommunaler Ideen einsetzen werde!
Das eigentliche Fördersystem hat damit einen vorläufigen Höhepunkt an Desaströsität der kommunalen Selbstverwaltung erreicht, denn es geht lange nicht mehr darum, die kommunale Selbstverwaltung als den eigentlichen Motor unserer Volkswirtschaft und politischen Stabilisator unserer Nation zu beschützen! Im Gegenteil – sie wird willentlich zerstört und zwar durch Staatsbedienstete, die der Huxley´schen „schönen neuen Welt“ anhängen und „alles zum Wohle Aller“ vorgeben leisten zu wollen und durch Neoliberale Jünger, deren Gott alleine der sogenannte Markt ist. Es ist fast wie ein Virus, der dazu führt, dass das, was unser Land gesellschaftlich stabilisiert hat, eben eine mindestens Zweieinhalbteilung des Staates in Bund, Länder und Kommunen, nunmehr dahinsiecht und bereits letal ist. Und dieser Virus wird jeden Tag, jede Stunde von bestimmten zersetzenden Kräften genährt und das nicht, weil sie nicht wüssten, was sie tun! Im Gegenteil. Sie wissen, was sie tun!
Und das ganz besonders schmackhafte an diesem übelriechend gärenden Mischbrei ist in Sachen EU-Förderung, dass die Kommunen so und so die Kofinanzierung aufzubringen haben. Hier hat sich also das Land zwischengeschaltet, um besser zu „koordinieren“, doch die finanzielle Belastung durch die Kofinanzierung nimmt es nicht ab, noch nicht einmal zu einem Bruchteil.
Doch es geht sicherlich noch ärger. Oh ja, es geht ärger! Da bei den finanziell durch die gesetzlichen Aufgabenlasten arg gebeutelten und sogar immer stärker verschuldeten Kommunen das Innenministerium die Haushalte teilweise nicht genehmigt oder nur unter erheblichen Austeritätsauflagen genehmigt, können die Kommunen nicht mehr oder nur stark begrenzt an diesen europäischen Fördermitteln teilhaben! Ein echter Teufelskreislauf, wo sich das Land gütlich tut und gar nicht daran denkt, das nachhaltig abzuändern. Da werden dann mal hier, mal da ein paar Almosen verteilt, indem sogenannten Bedarfszuweisungen gemacht werden, doch diese stehen nur zur Schuldentilgung zur Verfügung, nicht um Investitionen vorzunehmen oder gar Kofinanzierungen für infarstrukturelle EU-Projekte vorzunehmen. Und da man anscheinend auf Landesebene einheitlich erkannt hat, dass das mit diesen lästigen Kommunen so und so nichts wird, hat man kurzerhand z. B. die Unternehmensförderung ganz in Landeshand verlegt und gründet Fonds, um dann im Grunde genommen ein neues Kreditgeschäft zu etablieren. Natürlich erneut mit Hilfe von EU-Mitteln aus dem sogenannten EFRE Das ist Neoliberalismus pur! Da bedienen sich Staatsbanken an den EU-Mitteln, also Steuergeldern, um dann dieses Geld an steuerzahlende Unternehmen zu verleihen, die dann hoffentlich investieren mögen, um über den Umweg der Umsatzsteuer, Einkommens- und Lohnsteuern u.v.m. einen steuerlichen „Mehrwert“ erzeugen mögen, der dann wiederum über gewisse Umwege, an denen zahllose „Wegezollstellen“ etabliert sind, wiederum dem Bund, den Ländern und zu einem verschwindend geringen Teil auch den Kommunen wieder zufliessen möge.
Und parallel dazu wird die Solidargemeinschaft zerlegt! Noch ärger! Aber bitte doch! Schon stehen sowohl der Landesbeauftragte wie auch diverse politische Kommunal- und Landesebenen bereit, um über sog. Fusionen den willentlich eingeleiteten Prozess des Zerfalls des kommunal basierten Bürgerwillens weiter auszuhöhlen. Und ich mutmaße hier, es wird ihnen gelingen, denn die vielen kleinen Menschen in den vielen kleinen Orten haben sich längst abgewendet und kümmern sich viel lieber um ganz andere Dinge als eine kommunale Selbstverwaltung oder gar das Thema Fusionen von Kommunen. Ganz ehrlich – es war und ist der Mehrheit der BürgerInnen reichlich gleichgültig, wer wo sitzt und meint, er muss das und das an Wohl und Wehe für Alle verantworten und arrangieren. Das gros der Leute hat längst verstanden, dass das bestehende System im Argen liegt. So einfach ist das! Und wenn selbst der noch zu Beginn seiner B-Karriere vollmundigst die Fusionen propagierende Landesbeauftragte in Braunschweig allenthalben wissen lässt, dass das Thema Fusionen so und so keinen mehr interessiere, dann mag das schon etwas heissen. Schliesslich hat er zu Beginn seiner Landratskarriere keine Möglichkeit ausgelassen, jeden, aber auch wirklich jeden wissen zu lassen, dass der Landkreis Helmstedt (das ist der Landkreis, von dem er sich dann schnell abzuseilen wusste, um nun eine B-Karriere zu geniessen) ja nur eine Chance hätte, wenn er denn fusioniere. Und das bitte schön nur mit dem Oberzentrum Wolfsburg, was für sich gesehen von Beginn an eine rechtliche fast unmögliche Idee war und ist.
So ändern sich die Zeiten. Doch was bleibt, ist der schale Geschmack, dass es im Hintergrund immer irgendwelche rücksichtslosen Volkszersetzer agieren, die ihr Hauptaugenmerk mehr auf die eigene Karriere legen und sich in keinster Weise zu schade sind, die anderen Mitmenschen dreist und frech hinters Licht zu führen, nur um die eigene Karriere voranzubringen. Und wenn sie dabei auch noch an den Stühlen der kommunalen Selbstverwaltung sägen, dann ist das anscheinend in Kauf zu nehmen. Und wenn dabei irgendwelche kritischen Geister im Wege stehen, dann macht „man die fertig“.
Sorry, Leute! Doch genau das alles wollte die EU nicht unbedingt! Es gibt zwar ganz eindeutig zu erkennende neoliberale Tendenzen in der Europäischen Kommission, das ist nicht von der Hand zu weisen, doch sie kann sich immer und immer wieder darauf zurückziehen, dass es alleine Sache der jeweiligen Nationen ist, wie die EU-Förderungen organisatorisch umgesetzt werden! Sie kann nicht in nationale Gesetzgebungen und Eigenorganisationen eingreifen! Dafür ist sie auch nicht da! So einfach ist das!
Die Repräsentanten merken allerdings auch, dass ihnen die Aufmerksamkeit der Menschen vor Ort immer mehr entgleitet, was vor allem in solchen spezifischen, das Grundgesetz betreffenden Themenbereichen neuralgisch ist. Zappen Sie auch weg, wenn irgendeine Politnase irgendetwas seiert von irgendwelchen großartigen Zusammenhängen, Reformen, „Hausaufgaben“ und so etwas ähnlichem!? Ich schon! Was soll man sich diesen Tinnef auch anhören!? Da schaut man doch lieber Sport und Soap oder Soap und Sport – auf jeden Fall nicht mehr diese politisierte Hohlphrasendrescherei, die letzten Endes immer und immer wieder nur zu Verschlechterungen der demokratischen Grundrechte oder Lebenssituationen von uns normalen und „kleinen“ BürgerInnen führt.
Die verfassungsrechtlich gesicherte kommunale Selbstverwaltung – welch´ein heeres Thema.
In der heutigen Zeit spielt sie bei den BürgerInnen meines Erachtens wohl eher eine untergeordnete Rolle. So zumindest ist mein persönlicher Eindruck. Doch es tut sich etwas. Immer häufiger erfährt die Bürgerschaft u.a. über die sozialen Netzwerke, dass Bund und Länder auf dem Rücken der Kommunen herumtanzen und sie versteht auch nachzuvollziehen, dass es spätestens seit der Agenda 21 einen spürbaren Solidaritätsbruch zwischen den staatlichen Ebenen Bund-Land-Kommunen gibt. Was meine ich damit genau? Ich beschränke mich bei dieser spitzfindigen Äusserung lediglich auf die Gängeleien, denen die Kommunen seit der Agenda21 ausgesetzt sind, z. B. im Bereich der Konnexität und Subsidiarität. Nur ein kleines Beispiel: seit der Agenda 21 sind die Kommunen finanziell-organisatorisch mehr denn je gesetzlich gewzungen worden, eine zunehmende Zahl neuer und auch alter Bundes- und Landesgesetze auszuführen, ohne dass sie dafür entsprechende Finanzausstattungen eben durch die Gesetzgeber bekommen. Ich spreche hier nur von dem Aufgabenbereich im sogenannten übertragenen Wirkungskreis. Also nicht von „allen“ gesetzlichen Aufgabenstellungen!
Und genau dieses Ausbleiben (fehlende Konnexität) treibt viele Kommunen in den finanziellen Ruin und führt dort dann folglich zu spürbaren Ausfällen für eben jene SteuerzahlerInnen, die das gesamte System durch ihre Steuerabgaben erst überhaupt finanziell tragfähig gestalten. Hier deutet sich dann auch schon ein weiterer Regelungsbereich an, eben der des fiskalischen Systems und der dazugehörigen Verteilung der einzelnen Steuerarten, wie z. B. der Umsatzsteuer.
Nun hat sich das Land Niedersachsen mit den vier neuen Landesbeauftragten für regionale Landesentwicklung auf die Fahnen geschrieben, dass es im politischen Teilbereich der EU-Förderung im Rahmen von EUROPA2020 einen sogenannten Multifondsprogramm unterlegen möchte und dafür vier Förderregionen und eine Sonderförderzone in Südniedersachsen (hat das etwas mit dem Wohnort des Arbeitsministers zu tun? Nein, oder doch?!) auf ganz Niedersachsen verteilt eingerichtet hat (das sind die Grenzen der ehemaligen Bezirksregierungen). Also alte Schuhe, ganz alte Schuhe, nur halt etwas aufgehübscht. DAs nennt man dann „Koordination“ !?
Wohl denn – es ist doch nichts geiler, als sich als zuständige Landesregierung fördertechnisch zu kaprizieren und dafür dann weitere unnütze Beamtenstellen zu schaffen, die eben jene Förderung „koordinieren“ sollen. Welche Förderung eigentlich?! Die EU-Förderung, oder besser gesagt, einen Teil der EU-Förderung, denn das Landwirtschaftsministerium als jenes, welches einen erheblichen Teil der EU-Fördermittel „verwaltet“, läßt sich von einem Landesbeauftragten schon gar nicht in die Suppe spucken. Das war so und das wird so bleiben.
Somit wird also, das lernen wir bei genauem Hinsehen ganz schnell, nur ein Teil der EU-Förderung für Niedersachsen durch die jeweiligen Landesbeauftragten, die ja wohlweislichst der Staatskanzlei zugeordnet worden sind, „verwaltet“ und – jetzt kommt ein gar großer Begriff – „koordiniert“ werden. Oha, so denkt der Paule vom Lande. Das muss ja etwas ganz Großes sein!? Na ja, es ist ein großartiges Kuddelmuddel mit viel Showeinlagen und netten Sprüchen allenthalben. Viel heisse Luft, würde Paule sagen. Doch welchen Nutzen hat Paule als Steuerzahler denn davon genau?!
Wie komme ich zu solch blasphemischer Äusserung!? Nun, einmal davon abgesehen, dass ich nur im Varieté ein Fan von kessen Sprüchen, langen Beinen und schönen Busen bin, habe ich den beruflichen Erfahrungshintergrund, dass ich es mir anmaßen darf, die Organisation der EU-Fördermittel in Niedersachsen zu kritisieren.
Und ich kritisiere folgende Punkte:
1. Die EU-Förderung für und in Niedersachsen benötigt keine Bürokratiemonster wie die NBankoder gar Landesbeauftragte für die EU-Fördermittel-Koordination. Sie benötigt auch nicht Dutzende von EU-Koordinationsbüros, EU-Clearing-Stellen, EU-sonst-was-für-Knallerbsenzählstellen. Die Bürgerschaft in den Kommunen benötigt all diese tollen Abseilstellen für politisch Wohlgesonnene nicht. Und ja, es sind in der überwiegenden Zahl der geschaffenen Stellen in allen diesen und noch viel mehr Institutionen, die sich anscheinend alle um die EU-Fördermittel-Koordination zu kümmern haben, gerade eben jene Personen in Führungspositionen, die politisch gesehen das rechte Puperzenschmatzpotenzial aufzuweisen haben – sprich, das richtige Parteibuch haben und sich sublim und immer zum Wohle Aller dienend, im parteipolitischen Sinne verdient gemacht haben. Und da schimpfe mal einer auf Griechenland, wo es einen solchen Beamten-Parteien´s-liebstes-Kind-Mechsnismus seit Jahrzehnten gibt und der maßgeblich dazu beiträgt, dass es dem griechischen Staat ob dieses Schmarotzertums gerade so bemerkenswert schlecht geht. By the way – als Griechenland in die EU kam, war das allen Akteuren – auch hier in Deutschland – sehr wohl bewusst, dass Griechenland mit diesem Beamtenapparat ein ganz grosses Problem hat. Doch das war den Verantwortlichen gleichgültig, denn der deutschen Industrie hat der Beitritt Miliiardengewinne eingebracht udn somit war es völlig in Ordnung.
Das geht bei uns auch! Direkt vor unser aller Haustüren! Nur fällt es in unserer doch reichen Volkswirtschaft nicht so arg ins Gewicht, schon gar wenn Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden.
Und so können sich die Lieblinge aller Parteifunktionäre nach wie vor sicher sein, dass wenn sie sonst schon keine Karriere haben, das in ihrer Partei doch relativ sicher ist, baldigst auf hoch dotierte Stellen gehievt zu werden. Sie kennen sicher alle jemanden in Ihrem Umfeld, der genau so seine Karriere plant, organisiert und nutzt!?! Ich kenne einen, der genau so vorgeht! Es ist dies der amtierende Landesbeauftragte der Region Braunschweig. Und dieser ist KEIN Einzelfall. Leider! Und er ist auch kein Grieche! Leider!
2. Die kommunale Selbstverwaltung, deren Aufgabenstellung u.a. die eigenständige gemeindliche Entwicklung ist, und die als Grundrecht in der bundesdeutschen Verfassung steht, wird vor allem in Niedersachsen seit Jahren mit den Füssen getreten. Anders als so kann man es nicht mehr ausdrücken. Die Landesregierungen gefallen sich seit über einer Dekade von heute aus betrachtet darin, die gemeindliche Eigenentwicklung als zentral gesteuertes Wohl- und Wehe-Instrument der jeweils amtierenden Landesregierung zu betrachten. Sie gehen mit der kommunalen Selbstverwaltung auf eine selbstherrliche Weise um, dass einem demokratisch verankerten Menschen, der zudem unsere Grundrechte als hohes Gut zu schätzen und ggf. zu schützen weiss, die Tränen in den Augen stehen müssen! Seit gut über zehn Jahren werden viele niedersächsische Kommunen immer handlungsunfähiger, weil sie die fehlende Konnexität im übertragenen Wirkungsbereich in den finanziellen Ruin treibt. Und die politischen Gemeinde-, Stadt- und Kreisräte tun dagegen nichts, obwohl sie zumindest im Falle der Oberzentren und Landkreise natürlich auch dagegen Rechtsmittel einlegen könnten. Doch, oh Wunder, sie tun es nicht, weil man ja auch noch das eine oder andere Pöstchen abstauben könnte und weil man – typisch doitsch – doch nicht gegen die eigene Parteienmehrheit auf Landesebene vorgehen kann!?! Es sind meiner Meinung nach die Länderparlamente, die in unserem bestehenden föderalen System zu einem parasitären Status gelangt sind, dass ein blutsaugender Egel dagegen ein Waisenkind ist.
3. Die ganzen parasitären Charaktere sublimer Heilspredigerkasten auf der Landesebene stürzen sich meiner Meinung nach mit Vorliebe auf Geldtöpfe der EU und reissen sie an sich, um sich dann generös und ach so volksnah zu kaprizieren. Politisches Schmarotzertum feiert seit Jahren ein großartiges Come-back, vor allem auf der Landessebene. Und damit werden EU-Mittel zu einem politischen Willkürakt! Denn es sind das Land und seine Ministerien, die sich gütlich tun und zur selben Zeit konnektive Finanzmittel des Bundes für eigene Zwecke einsetzen und nicht, wie eigentlich vorgesehen den Gesetze ausführenden Kommunen 1:1 weiterreichen! Im Gegenteil, es wird noch nicht einmal ein 1:0,3 erreicht! Und dieses unheilvolle Konglomerat von Finanzegeln funktioniert vortrefflich. Egel bleib Egel – und wer nicht mitegelt, der wird „herausgeegelt.“ Das war so und das ist so! Es ist immer wieder dasselbe Spiel! Die, die sich anpassen und „einegeln“, sind mit vor der Partie. Und die, die das „anegelt“, werden aus dem „egelhaften“ System „herausgeegelt.“ Scheiss´ doch auf unsere Verfassung, scheiss´doch auch auf rechtlich fragwürdige Abläufe. Mein Hemd ist mir näher als irgendeine Hose, die mir dann noch zu eng wird und zudem löchrig ist! Logisch, erklärbar wird dadurch vieles, doch umso „egelhafter“ ist es! Egelhaft deswegen, weil sich innerhalb der Systeme so ungemein viele Mitläufer- und Jasagertypen befinden, denen das persönliche Vorankommen so wichtig wie ein Heiligtum geworden ist und weil es selbstverständlich – das war schon immer so – innerhalb solche „egelhafter“ Schmarotzeragglomerationen nur der gefördert und geschützt wird, der sich wie ein Wurm verhält. Und alle machen mit und wenn dann mal abgerechnet wird, ist´s wieder keiner gewesen. Das Nürnberger Prinzip?! Egelhaft!!
Und so, meine verehrten LerserInnen reden viele Viele und ach so Heilsbringende davon, dass die EU-Förderung nur richtig „koordiniert“ werden müsse. Das ist Neusprech! Es bedeutet eigentlich, dass alle die, die dort vollmundig von einer Verbesserung für die Bürgerschaft labern, genau die sind, die sublim und subversiv als rücksichtslose Volkszersetzer sich am Blute der Steuermittel gar vortrefflich zu laben wissen!
Bei denen, die das Blut bereitstellen kommt nichts oder immer weniger an! Fatal, dass viele von uns auch diesem Virus, den die Egel auf ihre Wirte übertragen verfallen sind: Stillhalten und immer weiter so tun, als sei alles bestens! Und dabei werden viele von uns zu egelhaften Zombis! Denn wer stillhält und den Egel nicht zerquetscht, muss sich nicht wundern, wenn er selbst dabei immer schwächer wird. Ausserdem – das ist eine besondere Virussequenz – ist es ja vermeintlich so viel einfacher, sich auch als Egel zu kaprizieren und die Seiten zu wechseln und selbst zum Egelgetier zu werden, denn als Mensch aufzustehen und sich mit denen zusammen zu tun, die diese egelhafte Gewürm endlich in die Schranken weist!
Die bestehende EU-Förderung ist meiner Erachtens nur noch eine Farce. Ich überlasse es Ihnen, meinen doch sehr „volksnah“ geschriebenen Artikel zu goutieren oder ihn als demagogisch einem Varousfakis zuzuordnen und damit ins Jenseits der Ignoranz zu verdammen.
Vielleicht haben sie eine äghnliche Ansicht!? Vielleicht sehen Sie es auch so, dass hier ein „Koordinierungsmechanismus“ ins Werk gesetzt wurde, der uns vor Ort mehr schadet als er uns nützt!? Und vielleicht fragen Sie sich dann, warum das so ist?! Es ist so, weil wir als AlltagsbürgerInnen immer mehr dazu neigen, uns vor Abscheu abzuwenden und schulterzuckend abzufinden!
Hold on und seid gesegnet!